Samstag, 13. April 2013

Zurück aufs College!


Auf vielen Gebieten hat man es in der heutigen Zeit wirklich nicht mehr leicht neu und innovativ daher zu kommen. Besonders die Welt der Sitcoms wirkt meist nicht mehr, als einfach nur aufgewärmt. Ich möchte ihnen dadurch in keiner Weise ihren Unterhaltungswert aberkennen, aber schaut man es sich genauer an, dann ist z.B. „How I met your Mother“ auch nicht mehr, als ein modernes „Friends“. Die selben Figuren, die immer wieder funktionieren und Geschichten über Liebe und Freundschaft. Ein Garant für viele Lacher – und nicht nur die eingespielten. Doch irgendwann musste auch einfach mal etwas anderes (Bewusst wird hier nicht das Wort „Neues“ verwendet) her. Genau das sollte uns dann auch beschert werden, in Form der Serie „Community“, welche von Dan Harmon 2009 ins Leben gerufen wurde. Dabei handelt es sich um eine Sitcom, welche nicht klischeebeladener sein könnte. Ihre Figuren sind so sehr an Sitcom-Standarts angepasst und sich dieser Sache vollkommen bewusst, dass es einfach nur noch herrlich albern wird.

Die gesamte Handlung baut sich dabei um die Figur Jeff Winger (Joel McHale) auf. Der ehemalige Anwalt, welcher seinen Abschluss gefälscht hatte, muss wieder zurück auf die Schulbank, damit er in naher Zukunft wieder in seinen Job zurückkehren kann. Auf diesem Weg lernt er die hübsche Britta Perry (Gillian Jacobs) kennen und in dem Bestreben sie ins Bett zu bekommen gibt er vor als Tutor für den gemeinsam belegten Spanisch-Kurs agieren zu können. Womit er nicht gerechnet hat, ist das sich auf einmal noch weitere Figuren in dieser Lerngruppe einfinden, welche unterschiedlicher nicht sein könnten: Die allein erziehende Mutter Shirley Bennett (Yvette Nicole Brown), die noch sehr naive Streberin Annie Edison (Alison Brie), der begabte Sportler, welcher noch nicht damit fertig wird, nicht an seine Highschool-Erfolgle anknüpfen zu können, Troy Barnes (Donald Glover), der hochbegabte und zugleich sonderbare Abed Nadir (Danny Pudi) und zu guter letzt der in die Jahre gekommene Pierce Hawthorne (Chevy Chase), welcher sich auf dem schmalen Grad zwischen Klarheit und Alters-Senilität, Einsamkeit und Rassismus bewegt.
Abgerundet werden diese charakterlichen Eigenarten noch mit dem Studienleiter Craig Pelton (Jim Rash), welcher immer wieder durch skurrile Kostüme und seiner fruchtlosen Versuche der neutralste Mensch gegenüber jeder Menschen-Gruppe zu sein brilliert und dem von von Ken Jeong (Hangover) gespielte Ben Chang. Dieser tritt zunächst noch als eigenbrötlerischer Spanisch-Lehrer auf, entwickelt sich über die Staffeln aber zur Witzfigur der Serie, welcher einen Lebensweg zurücklegt, den man wirklich keinem Wünschen möchte.

Da wir hier aber nicht zu viel der Story vorweg nehmen möchten (Soweit diese überhaupt in einem großen Kontext zu sehen ist. Es ist eben immer noch eine Sitcom), beschäftigen wir uns jetzt erst mal damit, was „Community“ so von den anderen Größen seines Genres unterscheidet.
An erster Stelle steht auf jeden Fall die absolut wahnwitzige Inszenierung der Serie. Zum einen sind da die vielen Anspielungen auf Film & Serie. So findet sich in Staffel 2 z.B. eine Doppelfolge, in welcher ein Paintball-Spiel auf dem Campus ausgetragen wird. Dafür wurden erst einmal alle Figuren in eine passende Western-Optik gesteckt und die ganze erste Folge wurde vollgestopft mit „einer Hand voll Dollar“ - Genau dieser Film soll uns hier nämlich verkauft werden. Zur zweiten Folge hin kommt es dann jedoch zum Umbruch. Eine Gruppe Profi-Spieler wird auf den Plan gerufen und schnell rücken die Studenten in eine Rebellen-Rolle, was nicht zuletzt dadurch belegt wird, dass von einem Charakter wirklich ausgesagt wird: „Das ist jetzt Star Wars.“ Solche filmischen Elemente lassen sich nur all zu oft finden und für den interessierten Cineasten macht es alleine schon Spaß, die ganzen Leckerbissen heraus zu filtern. Sicher werden ihnen dabei auch großartige Ideen auffallen, wie die Figur „Inspector Spacetime“, welcher die Hauptfigur in der Lieblingsserie von Troy und Abed ist. Dieser reist mit seinem Begleiter durch Zeit und Raum, um verschiedene Abenteuer zu erleben. Ja, man mag es schon ahnen. Eine direkte Anspielung auf Englands größten Serien-Erfolg „Doctor Who.“
Des weiteren besticht die Sitcom damit, dass sie sich genau bewusst ist eine solche zu sein. Immer wieder kommt es in Dialogen vor, dass den Situationen eine Serienhaftigkeit zugesprochen wird oder diese mit ähnlichen in anderen Formaten verglichen werden. So wird unter anderem nach einem betrunkenen Anruf von Britta an Jeff versucht das Verhältnis wieder herzustellen, indem er es ihr gleich tut. Ein Konzept, welches wortwörtlich „Friends“ entnommen wurde.
Wie ihr jetzt sicher schon ahnt, handelt es sich bei dieser Serie um eine, welche vor allen Dingen das Nerd-Herz höher schlagen lässt. Unter anderem durch ihre zahlreichen Anspielungen auf andere Serien (Siehe hierzu auch meinen Beitrag zu „Firefly“, in welchem „Community“ bereits für denu tollen Kommentar dazu geglänzt hat.), aber auch durch den Humor, welcher wohl nicht für die breite Masse geschaffen wurde. Immer wieder kommt es zu Albernheiten wie einer simulierten Schifffahrt auf dem Parkplatz, dem Bau einer Deckenburg über das gesamte College oder eine Raumfahrt in einem KFC-Bulli. Dazu Aufnahmen, die teilweise viel zu dramatisch wirken und alles ein wenig mehr ins lächerliche ziehen. Seit ihr euch jetzt also nicht sicher, ob das euer Humor ist, dann gebt dem ganzen auf jeden Fall eine Chance... und eventuell auch zwei. Hier ist nämlich auch zu beachten, dass ich die Pilotfolge mit für eine der schlechtesten halte und ich euch rate wenigstens bis zur zweiten weiter zu machen. Ich bin froh es getan zu haben und habe tatsächlich danach noch die ganze erste Staffel am selben Tag gesehen. War es doch einfach mal schön etwas zu sehen, dass sich selbst eben nicht zu wichtig nimmt und über sich selbst lachen kann. Denn genau das ist „Community“.

Zu meiner Enttäuschung muss ich aber sagen, dass die Serie leider nicht den Erfolg brachte, welchen ich mir gewünscht hätte, sondern mit jeder Staffel weniger Zuschauer hatte (Obwohl ich finde, dass sie mit jeder weiteren Staffel besser geworden ist). Schon die erste Staffel brachte es nur auf Platz 97 der in der Season ausgestrahlten Serien. Da konnte man schon fest machen, dass uns die Serie nicht lange erhalten bleiben würde. So hat man erst einmal drei Staffeln produziert, welche jeweils ein Jahr an Handlung darstellen. Somit wurde die Geschichte selbst zu einem guten Ende gebracht, da das College damit abgeschlossen ist. Man konnte also tatsächlich zufrieden sein, auch wenn die Serie damit zum erliegen kommt. Abzusehen war da noch nicht, dass tatsächlich, trotz der Zahlen, eine vierte Staffel produziert wird – Mit 13, statt der vorher üblichen 22-25 Folgen. Diese Folgen habe ich zum Zeitpunkt des Verfassens noch nicht gesehen, jedoch sind meine Erwartungen daran eher gering. So besteht immerhin die Chance, dass man überrascht wird.

Und um ganz sicher zu gehen gucke ich jetzt mal in die Folgen rein und ihr schließt bis dahin auf. Also, viel Spaß mit „Community“. Ich hoffe ihr genießt es genau so sehr wie ich. Und als kleiner Tip: Wer nicht weiß wo er die Serie sehen kann. Um 21:40 Uhr wird sie Mo-Do auf Comedy Central ausgestrahlt.



2 Kommentare:

  1. hmm.. klingt intressant ^.^
    ich hab zwar keinen Fernseher, aber wenn ich mal wieder viel zu viel zu tun hab, was ich nicht machen will werd ich mal schaun. ;)
    Ella

    PS: wenn du das "Beweisen Sie, dass Sie kein Robot sind." weg tust, lassen dir vielleicht mehr Leute Kommentare da, das ist sonst so anstrengend..

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Lohnt sich auf jeden Fall, wenn man Abgehobenes mag ;)
      Das mit dem Fernseher kann ich gut verstehen. Bei dem Programm heutzutage ist es wirklich besser ausgewählte Dinge auf anderem Weg zu verfolgen ~.~

      Danke für den Tipp. Hab mir das auf jeden Fall schon zu Herzen genommen.

      MFG To

      Löschen