Wahrscheinlich würde
sich Leonardo da Vinci im Grabe drehen, wenn er diese Serie sehen
müsste. Natürlich ist auch mir die aktuelle Begeisterung für
historisch angehauchte Serien nicht entgangen, doch in diesem Fall
kann ich da erst einmal nur mit dem Kopf schütteln. Die Fakten,
welche man sich hier zusammen gedichtet hat, sind kaum noch als
künstlerische Freiheit zu betrachten. Seit langem habe ich nicht
mehr in eine Serie geguckt, die mich hinterher so wenig begeistert
hat. Darauf werde ich jedoch noch zurückkommen und jetzt erst einmal
einen kleinen Einblick in die Story liefern.
Die Geschichte dreht sich
um den jungen Da Vinci, welcher sich als Künstler und Erfinder so
durchschlägt. Dabei ist er auch kein Kind von Traurigkeit. Neben dem
Zeichnen kann es auch einmal zu einem Zechgelage und daran geknüpfte
Schlägerei kommen. Damit er sich da jedoch nicht alleine bewähren
muss, wird er begleitet von seinen Freunden
Nico
(Eros Vlahos) und Zoroaster (Gregg Chillin). Viele Abenteuer erleben
sie grundlegend aber erst einmal nicht. Einmal abgesehen von dem
Testen verschiedener Prototypen, wie einer Flugmaschine.
An
Fahrt soll die Handlung jedoch gewinnen, als sich Da Vinci einen Job
als Erfinder beim Militär verschafft. Gern gesehen ist er
grundlegend bei den Geistlichen, welche hinter dieser Institution
stecken, allerdings nicht. Auch scheint er immer weiter in ein viel
bedeutungsvolleres Geheimnis einzutauchen. Dies wird deutlich, als er
einen Fremden (Alexander Siddig) trifft, welcher ihm vom „Book of
Leaves“ und seiner Vergangenheit erzählt. Zumindest ersteres wird
im Verlauf nicht nur für Da Vinci, sondern auch den Papst und seine
Untergebenen, eine tiefere Bedeutung bekommen.
Alles
in allem mag das jetzt zwar nach einer interessanten Story klingen.
Sie mag jedoch nicht richtig an Fahrt gewinnen und oft erwischt man
sich selbst, dass man die Konzentration verliert, der Serie weiter zu
folgen. Ein Problem dabei sind auch die Charaktere. Da Vinci selbst
wirkt wie eine schlechte Kopie von Robert Downey Jr. in seiner Rolle
als Sherlock Holmes. Ein aufgeweckter, junger Mann, der irgendwie
exzentrisch und seiner Zeit voraus ist. Ein altbewährtes Muster,
welches in diesem Fall einfach nicht greifen will.
Hinzu
kommt noch, dass die Optik nicht wirklich zu überzeugen weiß. An
und für sich habe ich mich damit abgefunden, dass sich die
Schauspieler durch animierte Welten bewegen. Im Fall von Florenz wäre
das jedoch sicher nicht nötig gewesen. Außerdem wirkt es qualitativ
nicht besser, als eine Dokumentation auf dem HistoryChannel.
Offensichtlich wurde bei dieser Serie an den falschen Ecken gespart.
Sicherlich hätte man sie interessant gestalten können. In diesem
Fall hat sich David S. Goyer (The Dark Knight) damit jedoch sehr
schwer getan und konnte mich nicht überzeugen. Wer aber schon die
„Tudors“ oder „Borgia“ mochte, der sollte sich hieran auf
jeden Fall auch einmal versuchen. Der Rest sollte sich auf eine
bisher eher seichte Story einstellen, die man, ohne merklichen
Erfolg, in ein hübsches Kleid stecken wollte.
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