Montag, 6. Mai 2013

Ist das Kunst oder kann das weg? - Da Vinci's Demons


Wahrscheinlich würde sich Leonardo da Vinci im Grabe drehen, wenn er diese Serie sehen müsste. Natürlich ist auch mir die aktuelle Begeisterung für historisch angehauchte Serien nicht entgangen, doch in diesem Fall kann ich da erst einmal nur mit dem Kopf schütteln. Die Fakten, welche man sich hier zusammen gedichtet hat, sind kaum noch als künstlerische Freiheit zu betrachten. Seit langem habe ich nicht mehr in eine Serie geguckt, die mich hinterher so wenig begeistert hat. Darauf werde ich jedoch noch zurückkommen und jetzt erst einmal einen kleinen Einblick in die Story liefern.

Die Geschichte dreht sich um den jungen Da Vinci, welcher sich als Künstler und Erfinder so durchschlägt. Dabei ist er auch kein Kind von Traurigkeit. Neben dem Zeichnen kann es auch einmal zu einem Zechgelage und daran geknüpfte Schlägerei kommen. Damit er sich da jedoch nicht alleine bewähren muss, wird er begleitet von seinen Freunden Nico (Eros Vlahos) und Zoroaster (Gregg Chillin). Viele Abenteuer erleben sie grundlegend aber erst einmal nicht. Einmal abgesehen von dem Testen verschiedener Prototypen, wie einer Flugmaschine.
An Fahrt soll die Handlung jedoch gewinnen, als sich Da Vinci einen Job als Erfinder beim Militär verschafft. Gern gesehen ist er grundlegend bei den Geistlichen, welche hinter dieser Institution stecken, allerdings nicht. Auch scheint er immer weiter in ein viel bedeutungsvolleres Geheimnis einzutauchen. Dies wird deutlich, als er einen Fremden (Alexander Siddig) trifft, welcher ihm vom „Book of Leaves“ und seiner Vergangenheit erzählt. Zumindest ersteres wird im Verlauf nicht nur für Da Vinci, sondern auch den Papst und seine Untergebenen, eine tiefere Bedeutung bekommen.

Alles in allem mag das jetzt zwar nach einer interessanten Story klingen. Sie mag jedoch nicht richtig an Fahrt gewinnen und oft erwischt man sich selbst, dass man die Konzentration verliert, der Serie weiter zu folgen. Ein Problem dabei sind auch die Charaktere. Da Vinci selbst wirkt wie eine schlechte Kopie von Robert Downey Jr. in seiner Rolle als Sherlock Holmes. Ein aufgeweckter, junger Mann, der irgendwie exzentrisch und seiner Zeit voraus ist. Ein altbewährtes Muster, welches in diesem Fall einfach nicht greifen will.
Hinzu kommt noch, dass die Optik nicht wirklich zu überzeugen weiß. An und für sich habe ich mich damit abgefunden, dass sich die Schauspieler durch animierte Welten bewegen. Im Fall von Florenz wäre das jedoch sicher nicht nötig gewesen. Außerdem wirkt es qualitativ nicht besser, als eine Dokumentation auf dem HistoryChannel. Offensichtlich wurde bei dieser Serie an den falschen Ecken gespart. Sicherlich hätte man sie interessant gestalten können. In diesem Fall hat sich David S. Goyer (The Dark Knight) damit jedoch sehr schwer getan und konnte mich nicht überzeugen. Wer aber schon die „Tudors“ oder „Borgia“ mochte, der sollte sich hieran auf jeden Fall auch einmal versuchen. Der Rest sollte sich auf eine bisher eher seichte Story einstellen, die man, ohne merklichen Erfolg, in ein hübsches Kleid stecken wollte.


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