Wenn man hört, dass aus
einem erfolgreichen Film eine Serie gemacht werden soll, dann stutzt
man erst einmal. Wenn man dafür die komplette Besetzung ändert,
dann weiß man nicht was man davon halten soll. Wenn man dann die
Pilot-Folge sieht, weiß man nicht, was man sagen soll... und
normalerweise kann ich nicht den Mund halten.
So ungefähr ist es mir
bei der ersten Folge von „Zombieland“ ergangen. Über Amazon
konnte man sich ohne Gebühr die ersten Gehversuche schon einmal
ansehen und nach den Reaktionen der Zuschauer soll entschieden
werden, wie es mit dem Konzept weitergehen soll. Das Feedback ist
dabei relativ durchwachsen, aber durchaus als positiv einzustufen.
Meine eigene Meinung ist jedoch sehr gespalten. Ansonsten wäre es
aber auch langweilig.
Eingeführt werden wir in
ein von Zombies infiziertes Amerika. Die Überlebenden werden immer
weniger und so wird es immer interessanter, sich in kleinen Gruppen
zusammenzufinden, um seine eigenen Überlebenschancen zu erhöhen. So
ist es auch nicht verwunderlich, dass der eher schmächtige Columbus
(Tyler Ross) sich an den taffen Tallahassee (Kirk Ward) hängt. Wie
die beiden zusammengefunden haben, bleibt aber dem Film erhalten.
Auch die beiden Mädchen Wichita (MaiaraWalsh) und Little Rock
(Izabela Vidovic) werden sofort als Teil der Gruppe gezeigt. Somit
ist das Quartett von Anfang an zusammen, ohne eine große Einführung
zu liefern. Einmal abgesehen von Tallahassees erste Begegnung mit
einem Zombie (Die erste Szene und zugleich die Beste der gesamten
Folge. Daher möchte ich da nicht zu viel vorweg nehmen).
Die Gruppe hat es sich
nun zur Aufgabe gemacht sich mit anderen Überlebenden zusammen zu
tun, um eine sichere Umgebung für eine große Gruppe zu erschaffen.
In erster Linie keine schlechte Idee. Doch stoßen sie dabei immer
wieder auf Probleme. Die Story ist damit eigentlich schon vollständig
erzählt und wirklich unspektakulär. Es bleibt nur zu hoffen, dass
sie, bei Produktion der Serie, noch etwas an Fahrt gewinnt. Immerhin
büßt auch der Humor deutlich ein, wenn man nur von Gag zu Gag
geführt wird, aber eigentlich nichts zu erzählen hat.
Damit wären wir auch
schon bei der filmischen Gestaltung der Serie. Sie bedient sich dabei
vieler Witze der Vorlage, wie den Überlebensregeln oder dem
„Zombiekill of the Week“. Ab einem gewissen Punkt zieht das aber
einfach nicht mehr, weil die Serie zu offensichtlich wird. Viel zu
sehr lebt sie davon, dass aus dem Nichts ein Zombie auftaucht und wen
mitreißt. Aber wie lange soll das lustig bleiben. Da helfen auch
keine Vagina-Witze, um das ganze wieder lustiger zu machen. Gepunktet
wird dafür mit Szenen wie dem Kampf gegen das Senioren-Pärchen oder
ähnliches. Man kann also sagen, das humoristisches Potential da ist,
welches man ausbauen kann.
Selbst die Besetzung fand
ich nicht so schlimm, wie ich es bei dem Trailer erst vermutet hatte.
Natürlich können sie nicht mit der Original-Besetzung mithalten,
aber sie geben sich wirklich Mühe und machen ihren Job gut. Was mich
jedoch mehr als die Schauspieler überrascht hat, ist das Setting.
Ich hätte nicht gedacht, dass eine Web-Serie ein wirklich hohes
Budget bekommen würde und dennoch fühle ich mich wie in den Film
zurück versetzt. Einmal davon abgesehen, dass man nur spärlich mal
einen Zombie sieht (Im Rudel schon gar nicht), gefällt es mir
atmosphärisch sehr gut.
Alles in allem kann man
also erst einmal gespannt sein, was da noch kommt. Der Pilot würde
von mir jetzt noch nicht all zu gut bewertet werden, was einfach an
der quasi nicht vorhandenen Story liegt. Wenn sie das jedoch in den
Griff bekommen, könnte diese Serie ein echtes Highlight werden.
Anders als „The Walking Dead“, welches ich für total
überbewertet halte, kann die Kombination mit dem Humor des Films
hier einiges reißen und lange an die Flimmerkiste fesseln. Also
einfach mal abwarten und überleben. Mehr können wir eh nicht tun.
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