Auf vielen Gebieten hat
man es in der heutigen Zeit wirklich nicht mehr leicht neu und
innovativ daher zu kommen. Besonders die Welt der Sitcoms wirkt meist
nicht mehr, als einfach nur aufgewärmt. Ich möchte ihnen dadurch in
keiner Weise ihren Unterhaltungswert aberkennen, aber schaut man es
sich genauer an, dann ist z.B. „How I met your Mother“ auch nicht
mehr, als ein modernes „Friends“. Die selben Figuren, die immer
wieder funktionieren und Geschichten über Liebe und Freundschaft.
Ein Garant für viele Lacher – und nicht nur die eingespielten.
Doch irgendwann musste auch einfach mal etwas anderes (Bewusst wird
hier nicht das Wort „Neues“ verwendet) her. Genau das sollte uns
dann auch beschert werden, in Form der Serie „Community“, welche
von Dan Harmon 2009 ins Leben gerufen wurde. Dabei handelt es sich um
eine Sitcom, welche nicht klischeebeladener sein könnte. Ihre
Figuren sind so sehr an Sitcom-Standarts angepasst und sich dieser
Sache vollkommen bewusst, dass es einfach nur noch herrlich albern
wird.
Die gesamte Handlung baut
sich dabei um die Figur Jeff Winger (Joel McHale) auf. Der ehemalige
Anwalt, welcher seinen Abschluss gefälscht hatte, muss wieder zurück
auf die Schulbank, damit er in naher Zukunft wieder in seinen Job
zurückkehren kann. Auf diesem Weg lernt er die hübsche Britta Perry
(Gillian Jacobs) kennen und in dem Bestreben sie ins Bett zu bekommen
gibt er vor als Tutor für den gemeinsam belegten Spanisch-Kurs
agieren zu können. Womit er nicht gerechnet hat, ist das sich auf
einmal noch weitere Figuren in dieser Lerngruppe einfinden, welche
unterschiedlicher nicht sein könnten: Die allein erziehende Mutter
Shirley Bennett (Yvette Nicole Brown), die noch sehr naive Streberin
Annie Edison (Alison Brie), der begabte Sportler, welcher noch nicht
damit fertig wird, nicht an seine Highschool-Erfolgle anknüpfen zu
können, Troy Barnes (Donald Glover), der hochbegabte und zugleich
sonderbare Abed Nadir (Danny Pudi) und zu guter letzt der in die
Jahre gekommene Pierce Hawthorne (Chevy Chase), welcher sich auf dem
schmalen Grad zwischen Klarheit und Alters-Senilität, Einsamkeit und
Rassismus bewegt.
Abgerundet werden diese
charakterlichen Eigenarten noch mit dem Studienleiter Craig Pelton
(Jim Rash), welcher immer wieder durch skurrile Kostüme und seiner
fruchtlosen Versuche der neutralste Mensch gegenüber jeder
Menschen-Gruppe zu sein brilliert und dem von von Ken Jeong
(Hangover) gespielte Ben Chang. Dieser tritt zunächst noch als
eigenbrötlerischer Spanisch-Lehrer auf, entwickelt sich über die
Staffeln aber zur Witzfigur der Serie, welcher einen Lebensweg
zurücklegt, den man wirklich keinem Wünschen möchte.
Da wir hier aber nicht zu
viel der Story vorweg nehmen möchten (Soweit diese überhaupt in
einem großen Kontext zu sehen ist. Es ist eben immer noch eine
Sitcom), beschäftigen wir uns jetzt erst mal damit, was „Community“
so von den anderen Größen seines Genres unterscheidet.
An erster Stelle steht
auf jeden Fall die absolut wahnwitzige Inszenierung der Serie. Zum
einen sind da die vielen Anspielungen auf Film & Serie. So findet
sich in Staffel 2 z.B. eine Doppelfolge, in welcher ein
Paintball-Spiel auf dem Campus ausgetragen wird. Dafür wurden erst
einmal alle Figuren in eine passende Western-Optik gesteckt und die
ganze erste Folge wurde vollgestopft mit „einer Hand voll Dollar“
- Genau dieser Film soll uns hier nämlich verkauft werden. Zur
zweiten Folge hin kommt es dann jedoch zum Umbruch. Eine Gruppe
Profi-Spieler wird auf den Plan gerufen und schnell rücken die
Studenten in eine Rebellen-Rolle, was nicht zuletzt dadurch belegt
wird, dass von einem Charakter wirklich ausgesagt wird: „Das ist
jetzt Star Wars.“ Solche filmischen Elemente lassen sich nur all zu
oft finden und für den interessierten Cineasten macht es alleine
schon Spaß, die ganzen Leckerbissen heraus zu filtern. Sicher werden
ihnen dabei auch großartige Ideen auffallen, wie die Figur
„Inspector Spacetime“, welcher die Hauptfigur in der
Lieblingsserie von Troy und Abed ist. Dieser reist mit seinem
Begleiter durch Zeit und Raum, um verschiedene Abenteuer zu erleben.
Ja, man mag es schon ahnen. Eine direkte Anspielung auf Englands
größten Serien-Erfolg „Doctor Who.“
Des weiteren besticht die
Sitcom damit, dass sie sich genau bewusst ist eine solche zu sein.
Immer wieder kommt es in Dialogen vor, dass den Situationen eine
Serienhaftigkeit zugesprochen wird oder diese mit ähnlichen in
anderen Formaten verglichen werden. So wird unter anderem nach einem
betrunkenen Anruf von Britta an Jeff versucht das Verhältnis wieder
herzustellen, indem er es ihr gleich tut. Ein Konzept, welches
wortwörtlich „Friends“ entnommen wurde.
Wie ihr jetzt sicher
schon ahnt, handelt es sich bei dieser Serie um eine, welche vor
allen Dingen das Nerd-Herz höher schlagen lässt. Unter anderem
durch ihre zahlreichen Anspielungen auf andere Serien (Siehe hierzu
auch meinen Beitrag zu „Firefly“, in welchem „Community“
bereits für denu tollen Kommentar dazu geglänzt hat.), aber auch
durch den Humor, welcher wohl nicht für die breite Masse geschaffen
wurde. Immer wieder kommt es zu Albernheiten wie einer simulierten
Schifffahrt auf dem Parkplatz, dem Bau einer Deckenburg über das
gesamte College oder eine Raumfahrt in einem KFC-Bulli. Dazu
Aufnahmen, die teilweise viel zu dramatisch wirken und alles ein
wenig mehr ins lächerliche ziehen. Seit ihr euch jetzt also nicht
sicher, ob das euer Humor ist, dann gebt dem ganzen auf jeden Fall
eine Chance... und eventuell auch zwei. Hier ist nämlich auch zu
beachten, dass ich die Pilotfolge mit für eine der schlechtesten
halte und ich euch rate wenigstens bis zur zweiten weiter zu machen.
Ich bin froh es getan zu haben und habe tatsächlich danach noch die
ganze erste Staffel am selben Tag gesehen. War es doch einfach mal
schön etwas zu sehen, dass sich selbst eben nicht zu wichtig nimmt
und über sich selbst lachen kann. Denn genau das ist „Community“.
Zu meiner Enttäuschung
muss ich aber sagen, dass die Serie leider nicht den Erfolg brachte,
welchen ich mir gewünscht hätte, sondern mit jeder Staffel weniger
Zuschauer hatte (Obwohl ich finde, dass sie mit jeder weiteren
Staffel besser geworden ist). Schon die erste Staffel brachte es nur
auf Platz 97 der in der Season ausgestrahlten Serien. Da konnte man
schon fest machen, dass uns die Serie nicht lange erhalten bleiben
würde. So hat man erst einmal drei Staffeln produziert, welche
jeweils ein Jahr an Handlung darstellen. Somit wurde die Geschichte
selbst zu einem guten Ende gebracht, da das College damit
abgeschlossen ist. Man konnte also tatsächlich zufrieden sein, auch
wenn die Serie damit zum erliegen kommt. Abzusehen war da noch nicht,
dass tatsächlich, trotz der Zahlen, eine vierte Staffel produziert
wird – Mit 13, statt der vorher üblichen 22-25 Folgen. Diese
Folgen habe ich zum Zeitpunkt des Verfassens noch nicht gesehen,
jedoch sind meine Erwartungen daran eher gering. So besteht immerhin
die Chance, dass man überrascht wird.
Und um ganz sicher zu
gehen gucke ich jetzt mal in die Folgen rein und ihr schließt bis
dahin auf. Also, viel Spaß mit „Community“. Ich hoffe ihr
genießt es genau so sehr wie ich. Und als kleiner Tip: Wer nicht
weiß wo er die Serie sehen kann. Um 21:40 Uhr wird sie Mo-Do auf
Comedy Central ausgestrahlt.
hmm.. klingt intressant ^.^
AntwortenLöschenich hab zwar keinen Fernseher, aber wenn ich mal wieder viel zu viel zu tun hab, was ich nicht machen will werd ich mal schaun. ;)
❤ Ella
PS: wenn du das "Beweisen Sie, dass Sie kein Robot sind." weg tust, lassen dir vielleicht mehr Leute Kommentare da, das ist sonst so anstrengend..
Lohnt sich auf jeden Fall, wenn man Abgehobenes mag ;)
LöschenDas mit dem Fernseher kann ich gut verstehen. Bei dem Programm heutzutage ist es wirklich besser ausgewählte Dinge auf anderem Weg zu verfolgen ~.~
Danke für den Tipp. Hab mir das auf jeden Fall schon zu Herzen genommen.
MFG To